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Demenz durch Omeprazol
#1
PROTONENPUMPENHEMMER
Demenz durch Omeprazol
Dr. Kerstin Neumann, 18.02.2016 12:26 Uhr

  • Bei den Kombinationen wie Zacpac, Dexilant und Pylera gibt es keine Generika.Foto: APOTHEKE ADHOC

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    Verdacht auf Demenz: Möglicherweise rufen Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol Erkrankungen wie Alzheimer hervor.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Die Forscher hatten Daten von mehr als 73.000 Senioren über 75 Jahren ausgewertet.Foto: Gern Altmann / pixelio.de


  • Senioren, die PPI über längere Zeit einnahmen, erkrankten mit einer um 44 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Demenz als Probanden, die keine Säureblocker bekommen hatten.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Auch bei Patienten mit gelegentlichem Gebrauch von Säureblockern war die Rate erhöht, allerdings nicht so stark wie bei regelmäßiger Einnahme.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Ob ein kausaler Zusammenhang besteht oder ob es sich um eine zufällige statistische Signifikanz handelt, bleibt allerdings unklar.Foto: Elke Hinkelbein


  • Seit 2009 Omeprazol und Pantoprazol aus der Rezeptpflicht entlassen wurden, ist vor allem der Markt der Medikamente gegen Sodbrennen in Bewegung.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Die klassischen Antazida haben dramatisch an Substanz verloren.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Während Pantoprazol seit 2012/13 von 1,3 auf 1,9 Millionen Packungen zulegte, war Omeprazol mit 2,5 statt 3,1 Millionen Packungen deutlich rückläufig.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Eine halbe Million Einheiten verlor alleine Marktführer Omep von Hexal, der damit zuletzt auf 1,9 Millionen Packungen kam.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Auch Ratiopharm musste – zugunsten von Zentiva – eine sechstellige Packungszahl abgeben.Foto: APOTHEKE ADHOC

  • [img=781.9744262695312x0]http://m.apotheke-adhoc.de/fileadmin/content/redaktion/Fotos_Typo3/wissenschaft/Arzneimittel/Protonenpumpenhemmer/antra_omep02_aa_lb.jpg?88765[/img] 
    Bayer konnte sich mit Antra nicht positionieren. AstraZeneca hatte das Altoriginal an den Konzern aus Leverkusen lizensiert.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Auch bei Pantoprazol konnte das Original nicht überzeugen. Dr. Kade musste mit Pantozol control seit 2012/13 rund 140.000 Einheiten abgeben.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Profitieren konnten Generikaanbieter wie KSK, Ratiopharm, Betapharm, Actavis und 1A.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Im Rx-Bereich entfallen bei den PPI 24,3 Millionen Packungen auf Pantoprazol, 9,4 Millionen Packungen auf Omeprazol und 2,2 Millionen Packungen auf Esomeprazol. Lansoprazol und Rabeprazol sind von untergeordneter Bedeutung, dasselbe gilt für verschiedene Kombinationen.Grafik: APOTHEKE ADHOC


  • Welcher Anbieter jeweils die Nase vorne hat, richtet sich alleine nach den Rabattverträgen.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Actavis liefert derzeit fast die Hälfte aller Pantoprazol-Packungen, ...Foto: APOTHEKE ADHOC


  • ... 15 Prozent kommen von TAD, 13 Prozent von 1A Pharma, ...Foto: APOTHEKE ADHOC


  • ... 6 Prozent von Mylan, 4 Prozent von Heumann und 2 Prozent von Ratiopharm.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Bei Omeprazol ist Heunet in fast jeder Apotheke zu finden; die Heumann-Tochter kommt auf 25 Prozent Marktanteil nach Packungen.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Weitere 21 Prozent entfallen auf Stada, 15 Prozent auf die Konzernschwester Aliud.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Ratiopharm kommt auf 10 Prozent, Hexal auf 5 Prozent.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Bei Esomeprazol wiederum kommt TAD auf 60 Prozent, ...Foto: APOTHEKE ADHOC


  • ... gefolgt von Ratiopharm mit 18,5 Prozent, dem Altoriginal Nexium mups (AstraZeneca) mit 9 Prozent sowie Hexal und Actavis mit je 4 Prozent.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Bei Lansoprazol liegen Pensa mit 28 Prozent und ...Foto: APOTHEKE ADHOC


  • ... Actavis mit 14 Prozent vorne.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Bei Rabeprazol liegt Eisai mit Pariet noch an der Spitze.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Generika gibt es von Actavis, Ratiopharm und TAD.Foto: APOTHEKE ADHOC


  • Bei den Kombinationen wie Zacpac, Dexilant und Pylera gibt es keine Generika.Foto: APOTHEKE ADHOC

  • [img=781.9744262695312x0]http://m.apotheke-adhoc.de/fileadmin/content/redaktion/Fotos_Typo3/wissenschaft/Arzneimittel/Protonenpumpenhemmer/antra_omep02_aa_lb.jpg?88765[/img] 
    Verdacht auf Demenz: Möglicherweise rufen Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol Erkrankungen wie Alzheimer hervor.Foto: APOTHEKE ADHOC


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Berlin - Protonenpumpenhemmer (PPI) erhöhen möglicherweise das Risiko für Demenz bei Menschen über 75 Jahren. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn. So erkrankten Senioren, die etwa Omeprazol oder Pantoprazol über längere Zeit einnahmen, mit einer um 44 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Demenz als Probanden, die keine Säureblocker bekommen hatten.
 
Die Forscher um Dr. Britta Hänisch vom Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen hatten Daten von mehr als 73.000 Senioren ausgewertet. Keiner davon wies bei Studienbeginn eine Demenz auf. Von den im Verlauf der Studie diagnostizierten Demenzfällen wurde ermittelt, ob die Patienten über einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten regelmäßig PPI eingenommen hatten.
Bei knapp 3000 Personen war dies der Fall. Dabei spielte es nach Angaben der Forscher keine Rolle, welcher Säureblocker verwendet worden war. Etwa die Hälfte der Studienteilnehmer entwickelte Alzheimer, bei den anderen 50 Prozent wurde eine andere Demenzkrankheit diagnostiziert. Die statistische Analyse ergab, dass bei Patienten mit PPI-Behandlung die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung signifikant höher war. Auch bei Patienten mit gelegentlichem Gebrauch von Säureblockern war die Rate erhöht, allerdings nicht so stark wie bei regelmäßiger Einnahme.
Schon in einer früheren Studie waren gleiche Signifikanzen aufgetaucht, allerdings war die Patientenpopulation deutlich kleiner gewesen. Außerdem hatte sich die Auswertung der ersten Untersuchung ausschließlich auf Patientenakten aus Arztpraxen beschränkt, während nun auch Daten einer Krankenkasse zur Verfügung standen.
 
Ob ein kausaler Zusammenhang besteht oder ob es sich um eine zufällige statistische Signifikanz handelt, bleibt allerdings unklar. Der Verdacht auf eine ursächliche Beziehung bestehe in jedem Fall, so die Forscher. Die Wirkstoffe könnten möglicherweise die Blut-Hirn-Schranke überwinden und mit Enzymen im Gehirn interagieren. Auch einen Zusammenhang mit einem Vitamin B12-Mangel schließen die Wissenschaftler nicht aus – dadurch könnte die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen begünstigt werden.
Die Vermeidung von PPI könne die Entwicklung einer Demenz möglicherweise verhindern, schließen die Autoren. Die Medikamentengruppe werde ohnehin viel zu häufig angewendet. Bis zu 70 Prozent der PPI-Verordnungen seien unnötig, so die Forscher. Häufig würden die Produkte, die in Deutschland in der Selbstmedikation zu finden sind, für Beschwerden eingesetzt, für die der Einsatz gar nicht gedacht sei. Auch prophylaktisch würden sie von Patienten gern angewendet – dies sei aber nicht von der Indikation abgedeckt. Seit 2009 Omeprazol und Pantoprazol aus der Rezeptpflicht entlassen wurden, ist vor allem der Markt der Medikamente gegen Sodbrennen in Bewegung: Die PPI verdrängen die klassischen Antazida mehr und mehr. 
Die Wissenschaftler fordern prospektive klinische Studien, um die statistischen Ergebnisse ihrer Untersuchungen klinisch zu verifizieren. Bis dahin sollen Patienten die Medikamente nur nach Anweisung des Arztes anwenden. Mediziner werden aufgefordert, ihr Verordnungsverhalten zu überdenken.
 





(Quelle: http://m.apotheke-adhoc.de/nachrichten/p...ntoprazol/ )
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