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Azidose vs. Alkalose - Druckversion

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Azidose vs. Alkalose - Gabi - 11.10.2023

Ich beobachte seit vielen Monaten, die letzten Wochen extrem zunehmend, auch auf Telegram, wie in fast jedem Kanal „Mittelchen“ zum „Entsäuern“ angepriesen werden, was das Zeug hält. Nahrungsergänzungsmittel als die ultimative Lösung, wie in Amerika, ich schmeisse mir täglich jahrelang Tabletten in den Rachen. Nun gut, eine Handvoll Tabletten ersetzt auch eine Mahlzeit.

Kanäle, die so viele Abonnenten haben, die bedingungslos einem neuen „Guru“ folgen. Nicht nach rechts und nicht nach links schauen. Was ist bitte mit der Menschheit geschehen? Langsam erwachend und schlafend blind in die nächste Illusion. Kanäle, die sich mit Experten brüsten, wo ich mich manchmal schon fremdschäme. Ärzte, die es eigentlich besser wissen müssen. Ärzte, die die Medizin gelernt haben, als Naturheillarzt in der „aufgewachten Szene“ im Rampenlicht stehen. Prominente, die sich, so wie sie sagen, aus dem „System“ ausklinken, Heilpraktiker lernen, einen Zulauf haben, aber nicht weil Qualität und Quantität dahinter steht. So, das musste jetzt mal sein.... auch wenn ich mich jetzt unbeliebt gemacht habe. Ich möchte keinen Kanal zu nahe treten, doch möchte ich auf Verantwortung hinweisen. Eine Verantwortung, die jeder einzelne Kanalbetreiber hier hat und Mittelchen mit großer Bedacht und Vorsicht als „Werbung“ verlinken.

Nahrungsergänzungsmittel, die frei käuflich sind, ohne Apothekenzulassung, sind in der Regel so gering in ihrem Inhalt, das sie nicht das halten können, was man erwartet. Wären die Inhaltsstoffe so hoch, müssten sie zumindest nach dem BfArM Apothekenpflichtig sein und registriert. Nahrungsergänzungsmittel gehören für mich auch nicht in ein Drogerie- oder Lebensmittel-Regal. Den Einzigen, dem diese Produkte etwas nützen, sind der Hersteller, Vertreiber und Verkäufer.

Bitte bedenken, es handelt sich hier nicht um Smarties, sondern um Medikamente! Und so sollten sie auch eingesetzt werden. Ein Basenpräparat ist kein Mittel, das dauerhaft eingenommen werden darf.

Von einer Azidose spricht man, wenn der Körper übersäuert ist. Diese Säuren lagern sich u.a. auch in Bindegewebe und Muskulatur ab, was zu einer vermehrten Schmerzsymptomatik führen,  aber auch Entzündungen unterhalten kann. Zu einer Übersäuerung des Körpers kommt es nicht nur durch unsachgemässe Ernährung. Stress, Arzneimittel, durch Streß anhaltende Muskelverspannungen, Elektrosmog, Toxine, chronische Erkrankungen, Schadstoffe begünstigen eine Azidose. Also nur mit einer Ernährungsumstellung und sich haufenweise Tabletten in den Schlund schieben ist es nicht getan. Die gängigen Basenpräparate haben den Bestandteil Natriumcarbonat. Dies ist schlicht weg Salz. Bevor mit einer Basentherapie begonnen wird, weil es ist und bleibt eine Therapieform, sollte unbedingt die körperliche Verfassung medizinisch abgeklärt werden. Sind die Entgiftungsorgane überhaupt in der Lage, die durch die Basenmittel gelösten Schlacken und Schadstoffe aus dem Körper zu entgiften? Dazu gehören Leber, Lymphsystem, Nieren, Darm und die Klärung ob eine Nebennierenrindenschwäche vorliegt. Sind die Entgiftungsorgane nicht in der Lage zu entgiften, kann es zu einer weiteren Organüberlastung und Erkrankungen anderer Organsysteme kommen. Menschen und Patienten mit Herzerkrankungen oder Nieren-Erkrankungen sollten unbedingt von Basenpräparaten die Natriumcarbonat enthalten Abstand nehmen. Hier kann es zu akuten Herzproblematiken oder Nierenprobleme kommen. Ein weiteres Problem auf das in den Kanälen überhaupt nicht hingewiesen wird, dass bei einer Basentherapie mind. 3 Liter Flüssigkeit getrunken werden muss (Säfte, Tee, stille Wasser aus Glasflaschen).

Ein gesunder Stoffwechsel benötigt auch Lebensmittel, die „sauer“ sind oder säuren im Körper bilden. Manche „sauren“ Lebensmittel bilden aber auch über den Stoffwechsel Basen im Körper. Wenn nun nur noch basenreiche Lebensmittel Anwendung finden, aber dem Körper keine benötigten Säuren zugeführt werden, kann es zu einem Basenüberschuß kommen, was man Alkalose nennt. Auch hier besteht die Gefahr, das dies zu Herz- und/oder Nierenerkrankungen führt.

Mein Fazit: Wer gesund ist, keine akuten oder chronischen Erkrankungen hat, sich gesund und ausgewogen ernährt (Mischkost) und einer gesunden Lebensweise nachgeht, benötigt auch keine unnötigen Einnahmen von irgend welchen Ergänzungsmitteln.